Der Tag hat 24 Stunden, Sie hätten aber gerne 34? Trotz bester Vorsätze kommen Sie ab und zu ins Rödeln und arbeiten nicht so effektiv, wie Sie es sich wünschen?
Gerade Existenzgründer stehen zu Beginn ihrer Selbstständigkeit oft vor der Frage, wie sie ihre Zeit sinnvoll einteilen können – es gibt schließlich jede Menge zu tun, bis es richtig läuft –, aber auch alte Hasen sind nicht immer Profis in Sachen Selbstorganisation.
Wenn Sie zu Hause arbeiten, viel am Rechner sitzen und produktiver arbeiten wollen, könnten Ihnen die folgenden Tipps helfen (ich gestehe, ich bin da auch noch nicht vorbildlich).
Strukturieren Sie Ihren Tag
Auch wenn Sie Ihr Arbeitszimmer zu Hause haben und niemand kontrolliert, was Sie tun, sollten Sie sich feste Arbeitszeiten geben. In diesen Stunden widmen Sie sich auf jeden Fall Ihren Aufgaben, auch wenn Sie gerade lieber etwas anderes tun würden. Der fixe Zeitraum wird zur Gewohnheit und entlastet Sie innerlich.
Welche Zeiten Sie hier wählen, entscheiden Sie am besten nach Ihrer inneren Uhr. Manche Menschen sind frühmorgens am produktivsten, andere werden erst nachmittags richtig aktiv.
Legen Sie alle Aufgaben, die höchste Konzentration erfordern, auf die Tageszeit, in der Sie am meisten Energie haben. In der restlichen Zeit erledigen Sie weniger wichtige Dinge, zum Beispiel Ihre Buchhaltung. Verplanen Sie nicht den gesamten Tag, damit Sie flexibel sind, wenn etwas Unerwartetes auf Sie zukommt.
Beginnen Sie Ihren Tag mit einem Ritual: einer Tasse Tee, Meditation, Morgenseiten, Yoga oder was immer Sie entspannt.
Planen Sie Ihre Projekte
Wenn Sie viele Projekte bearbeiten, müssen Sie darauf achten, den Überblick zu behalten – kurz- und langfristig. Wählen Sie dafür die Werkzeuge, mit denen Sie am besten zurechtkommen und die Ihnen am sympathischsten sind. Das können ein Terminkalender und eine einfache Aufgabenliste sein – oder ausgefeilte Projektpläne und komplexe Apps.
DIE Methode für jeden gibt es nicht.
Ganz wichtig: Schreiben Sie sich alles auf. Was Sie einmal notiert haben, können Sie nicht mehr vergessen. Dafür gibt es viele nützliche Tools, die Sie überall nutzen können und die Ihre Notizen automatisch synchronisieren. Sie können natürlich auch alles handschriftlich auf Papier festhalten, dann sollten Sie aber eine sehr ordentliche Ablage haben – und damit leben können, dass Sie unterwegs nicht auf Ihre Notizen zugreifen können.
Wichtig: Denken Sie nicht nur an den Abgabetermin, sondern auch an die nötigen Zwischenschritte und einzelnen Aufgaben eines Projekts. Überlegen Sie, wie viel Sie an einem Tag tatsächlich schaffen können, und denken Sie an einen Puffer.
Tools für die Projektplanung
Social-Media-Verwaltung: Hootsuite
Setzen Sie sich klare Ziele
Sie erreichen Ihre Ziele leichter, wenn Sie sich darüber im Klaren sind, was genau Sie wollen. Formulieren Sie also präzise und eindeutig – und realistisch! Schreiben Sie nicht: Ich will meinen Arbeitstag besser strukturieren. Besser ist: Unangenehme Aufgaben erledige ich immer als Erstes. Überlegen Sie zum Beispiel, warum Sie sich vor der Erledigung mancher Aufgaben drücken und warum Ihnen andere nur schwer von der Hand gehen, und richten Sie Ihre Ziele danach aus.
Machen Sie gegebenfalls einen Plan mit kurz- und langfristigen Zielen, auf dem Sie notieren, was Sie täglich, wöchentlich und aufs laufende Jahr gesehen umsetzen wollen.
Erfassen Sie Ihre Arbeitszeit
Auch wenn Sie nicht nach Stunden abrechnen und Ihre Arbeitszeit deshalb sowieso aufschreiben, ist es sehr hilfreich zu wissen, wie lange Sie an einer Aufgabe sitzen: Sie können leichter planen und Angebote besser kalkulieren.
Um Ihre Arbeitsstunden festzuhalten, können Sie eine schlichte Exceltabelle nutzen; es gibt aber auch spezielle Apps, in die Sie Ihre Projekte und die dafür aufgewendete Zeit eintragen können.
Tools zur Zeiterfassung
Stempeluhr fürs iPhone
Work Log für Android
Lassen Sie sich nicht die Konzentration rauben
Wenn Sie am Rechner arbeiten, kennen Sie das Problem bestimmt: Man läuft Gefahr, sich von der Arbeit ablenken zu lassen. Bei Facebook zum Beispiel lassen sich Stunden verbringen, ohne dass man es so richtig merkt, und schon ist der Tag halb vorbei, ohne dass man etwas Sinnvolles getan hat (wenn Sie mit Facebook arbeiten, gilt das natürlich nicht). Schließen Sie also alle Fenster und Anwendungen, die Sie nicht brauchen, bevor Sie mit der Arbeit beginnen – oder loggen Sie sich gar nicht erst ein.
Legen Sie fest, wie oft Sie Ihre E-Mails abrufen (zum Beispiel um 9 und noch einmal um 15 Uhr), und schalten Sie Ihr Smartphone in den Flugmodus, wenn Sie ungestört sein wollen.
Wenn es Ihnen schwerfällt, auf Zeitfresser im Internet zu verzichten, können Sie eine Anwendung nutzen, die Websites für eine bestimmte Zeitspanne blockiert, so dass Sie nicht mehr darauf zugreifen können.
Tools, die Websites blockieren
SelfControl (für Mac)
FocalFilter (unter Windows)
Machen Sie auch mal Pause
Mindestens so wichtig wie konzentrierte Arbeitsphasen sind die Pausen dazwischen. Stehen Sie auf, strecken Sie sich, gehen Sie eine Runde spazieren und genießen Sie die frische Luft. Trinken Sie ausreichend und vergessen Sie nicht, auch offline mit den Menschen in Ihrem Leben zu kommunizieren.
Haben Sie mehr Tipps für effizientes Arbeiten im Homeoffice? Schreiben Sie einen Kommentar.
Danke für die Tipps, da kann ich mir noch etwas abgucken. Meine Ausnahmen werden momentan nämlich eher zur Regel. LG
Deine Tipps hier sind wirklich hilfreich. Als ich mich irgendwann mal gefragt habe, wie ich es schaffen könnte, meine Zeit sinnvoller und effektiver zu nutzen, um so wieder rum mehr Zeit für die schönen Dinge zu haben, habe ich angefangen Techniken zu suchen, mit denen ich genau das erreichen kann. Viele von diesen finden sich in deinem Artikel wieder. Ich selbst spare auch vor allem mit einer Technik viel Zeit: Speed Reading. Das hat mir so stark geholfen, dass ich sogar ein Buch darüber geschrieben habe.