9 Dinge, die ich als Selbstständige gelernt habe

Bevor ich mich dafür entschied, als Freiberuflerin meine Brötchen zu verdienen, habe ich eine Menge Artikel zum selbstständigen Arbeiten gelesen. Da stand zum Beispiel drin, dass man sich selbst organisieren können muss, eine Riesenportion Disziplin braucht und keinen geregelten Feierabend erwarten könne. Als ich dann eine Weile meine eigene Chefin war, habe ich noch einiges dazugelernt, manches davon ist sehr individuell.

Ich freue mich immer, wenn andere Selbstständige von ihren Erfahrungen berichten – und mir so das eine oder andere Aha-Erlebnis verschaffen –, und möchte heute selbst etwas dazu beitragen: 9 Dinge, die mir als Freiberuflerin klar geworden sind. Los geht’s.

  1. Facebook ist der Teufel
    Wenn man es zu etwas bringen möchte, sollte man Facebook während der Arbeitzeit gar nicht erst aufrufen (es sei denn, man ist beruflich dort unterwegs). Ich kann jedenfalls nicht anständig arbeiten, wenn im Tab neben duden.de zahlreiche Artikel, ungelesene Nachrichten und neue Seitenbenachrichtungen warten.


  2. Ich arbeite lieber abends um 8 als morgens um 8
    Ich bin eine Eule, keine Lerche. Wenn ich die Wahl habe, fange ich deshalb lieber um 9 als um 7 mit der Arbeit an. Das bedeutet natürlich auch, dass die Zeiger schon etwas weiter vorgerückt sind, wenn ich Feierabend mache.


  3. Bloggen ist sauviel Arbeit
    Man sitzt vor der Tastatur und schreibt und löscht und schreibt und löscht, formuliert neu, verwirft alles wieder, probiert einen ganz neuen Ansatz, schreibt und löscht … Unglaublich, wie viel Zeit für einen einzigen Beitrag draufgehen kann. Leider glauben manche Menschen, man müsse einen Blogbeitrag einfach schnell runterschreiben. Das ist ganz ähnlich wie mit dem Korrekturlesen. Vielleicht kennen Sie diesen berühmten Satz: „Ach, da müssen Sie doch nur mal kurz drüberschauen.“ Nein. Einfach nein.


  4. Auch andere Einzelkämpfer rödeln manchmal
    Es gibt Phasen, in denen es einfach nicht rundläuft. Am Anfang war mir das vor mir selbst peinlich, weil ich dachte, es ginge nur mir so. Dann fand ich heraus, dass auch andere Freiberufler manchmal nicht richtig im Fluss sind – ein sehr beruhigendes Gefühl.


  5. Der Duden hat nicht immer recht.
    Der Duden ist eine Verlagspublikation, nicht die Sprachpolizei. Er bildet den aktuellen Sprachgebrauch ab und gibt Empfehlungen zu Schreibweisen. Dabei sollte man wissen: Was die Dudenredaktion empfiehlt, ist nicht verbindlich und nicht immer die beste Variante. Manches, was im Duden steht, ist sogar falsch: Da gibt es Tippfehler, widersprüchliche Einträge und gruselige Phänomene, die man besser weiterhin als falsch deklarieren sollte (etwa den Genitivapostroph wie in Anna’s Blumenladen).


  6. Für manche Leute arbeitet man besser aus der Ferne – und für manche am besten gar nicht
    Das kann vermutlich jeder bestätigen, der frei arbeitet: Manche Menschen sind keine guten Auftraggeber, zum Beispiel weil sie unzuverlässig, sprunghaft oder furchtbar kompliziert sind – oder eine miese Zahlungsmoral haben. Mit manchen kann man gut zusammenarbeiten, solange sich der Kontakt auf E-Mails beschränkt; es gibt aber auch Fälle, da passt es einfach nicht.


  7. Eine Steuererklärung ist kein Hexenwerk
    Wenn die Buchhaltung aus einem Schuhkarton voller wild durcheinanderfliegender Zettel besteht und die Steuersoftware mit ihrem sterilen Design so motivierend ist wie der Gedanke ans Fensterputzen, zögert man die Steuererklärung natürlich so lange wie möglich hinaus.Meine Buchhaltung ist ziemlich ordentlich, die erste Steuererklärung als Freie hat mir trotzdem Angst eingejagt. Allerdings mag ich unerledigte Dinge – und das Gefühl, dass das Finanzamt noch Geld von mir sehen will – so gar nicht und habe mich deshalb recht zeitig rangewagt. Und festgestellt: Eigentlich ist das doch gar nicht so wild.


  8. Jede Menge Leute haben keine Ahnung, was ein Lektorat ist
    Eine wunderbare Gelegenheit, mein Angebot vorzustellen.


  9. Es gibt zu viele schöne WordPress-Designs
    Schlimm ist das! Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Ich freue mich über Kommentare mit Ihren Erfahrungen.

2 Kommentare zu „9 Dinge, die ich als Selbstständige gelernt habe“

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