Stolperfallen bei der Weihnachtspost

aktualisiert am 30. November 2017

Alle Jahre wieder begegnen mir auf Weihnachtskarten, Festankündigungen und Einladungen drei typische Fehler, die zwar nicht lange Saison haben, aber vielleicht gerade deshalb nicht totzukriegen sind. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihre Texte zu Weihnachten verfassen.

Silvester oder Sylvester?

Zum Jahreswechsel laden Sie bitte nur zur Silvesterparty ein. Für den Vornamen Silvester/Sylvester gibt es zwar beide Schreibweisen, Namensgeber für den letzten Tag im Jahr war aber Papst Silvester I. Die Schreibweise „Sylvester“ ist hier also falsch. (Na ja, falls tatsächlich Sylvester Stallone zur Feier käme, könnte man wohl darüber hinwegsehen. Dazu dürfte hierzulande allerdings kaum jemand eine Einladung ins Haus flattern.)

Frohes neues Jahr

Das neue Jahr halten viele für einen Eigennamen, dabei handelt es sich um ein schlichtes Adjektiv. In der Wendung „Frohes neues Jahr“ wird „neues“ deshalb immer kleingeschrieben. Das gilt übrigens auch für das Adjektiv „froh“, das nur am Satzanfang oder wenn der Gruß für sich allein steht, großgeschrieben wird. Ansonsten schreiben Sie: „Wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr.“

UPDATE: Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat das amtliche Regelwerk aktualisiert. In der Fassung, die 2017 herausgegeben wurde, wurde unter anderem § 63 überarbeitet. Dieser Paragraf regelt die Schreibweise von festen Verbindungen aus Adjektiv und Substantiv. Relevant für diesen Text ist E 4 in § 63. Dort steht:

Bei Funktionsbezeichnungen sowie bei Benennungen für besondere Anlässe und Kalendertage kann großgeschrieben werden, zum Beispiel: der erste/Erste Vorsitzende, der technische/Technische Direktor; die goldene/Goldene Hochzeit, das neue/Neue Jahr

Sie haben nun also die Wahl und schreiben auch korrekt, wenn Sie sich für die Großschreibung entscheiden: „Wir wünschen Ihnen ein frohes Neues Jahr.“

Ich finde diese Änderung nicht sinnvoll und bleibe bei der Kleinschreibung.

Richtig danke sagen

Wenn Sie sich für die guten Wünsche schriftlich bedanken wollen, haben Sie die Wahl zwischen „danke sagen“ und „Danke sagen“, beides ist korrekt. Knifflig wird es, wenn Sie „schön“ hinzufügen wollen. Richtig ist nur die Getrenntschreibung: „Danke schön für Ihre Grüße.“ Aber Achtung: Die Substantivierung „ein herzliches Dankeschön“ schreibt man zusammen.

Und wenn „danke“ für sich allein und nicht am Satzanfang steht? Dann schreiben Sie immer klein: „… und danke für Ihre Karte.“

In diesem Sinne: Danke fürs Lesen, schöne Weihnachtstage, einen tollen Silvesterabend und ein frohes neues Jahr.

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